Donnerstag, 25. März 2010

Segmentierung in der Webanalyse

Mit dem Thema Segmentierung habe ich mich schon in meinen früheren Tätigkeiten intensiv beschäftigt. Wenn ich einige Jahre zurückdenke, dann war Segmentierung auf Online-Daten kaum machbar, zum einen wegen der im Vergleich zu heute langsamen Hardware, zum anderen weil die frühen Systeme entweder auf Flatfiles oder auf relationalen Datenbanken aufsetzten.

Mittlerweile ist sogenannte erweiterte Segmentierung schon in Google Analytics verfügbar. Ein weiterer Hinweis darauf, wie sich die Basis-Webanalyse in Richtung Commodity-Technologie entwickelt. Eine ähnliche Entwicklung gab es vor einigen Jahren im Bereich Datenbanken und vor kurzem (noch im Gange) bei den Business-Intelligence-Werkzeugen. Technologie, die zunächst teuer und nur von Experten beherrschbar war, wird billig oder sogar kostenlos - und reift gleichzeitig so aus, dass ein großer Nutzerkreis mit ihr umgehen kann.

Für die klassischen Anbieter heißt das eine Verlagerung hin auf branchen- oder anwendungsspezifische Lösungen, aber auch eine Fokussierung hin zu solchen Themen wie Drittdaten-Integration. Hier gibt es nämlich einige Herausforderungen, die von den klassischen ASPs nur schwer adressiert werden können.

Mittwoch, 24. März 2010

Ein paar Gedanken zur eMetrics

Auf der eMetrics in München sind die meisten der üblichen Verdächtigen aus der Web-Analytics-Branche vertreten. Besonders fällt die Präsenz von Google auf: Ein ganzer Seminarraum ist als Google Clinic hergerichtet, wirkt aber mit freundlichen bunten Kissenmöbeln eher wie ein Spielzimmer. Ja, und dann hatte ich noch ein paar nette Gespräche unter anderem mit den Kollegen von Webtrekk, etracker und econda.

Was fällt mir an Tendenzen auf? Zwei Dinge sind bedeutend: Datenintegration (BI) und Datenschutz. Das letztere auch gerade vor dem Hintergrund der Google-Analytics-Debatte. Man macht sich Gedanken über Fragen wie Speicherung von IP-Adressen oder Flash-Cookies. Diese werden ja von Online-Analysten gern genutzt, weil sie von heutigen Browsern nicht so transparent verwaltet werden wie klassische HTTP-Cookies, oder salopp gesagt, ist es leichter, dem Besucher ein Flash-Cookie unterzuschieben, das er dann im Gegenzug schwerer wieder los wird. Nichtsdestotrotz spiegelt die Flash-Cookie-Debatte die Cookie-Debatte, die in den frühen 2000er Jahren hochkochte. Ich erinnere mich noch gut an die alten Browser, in denen man entweder alle Cookies annehmen oder sie einzeln bestätigen musste - und diese letzte Lösung erwies sich schon bald als nicht praktikabel. So ähnlich wird es wohl auch jetzt wieder laufen. Es wird Werkzeuge geben, um die Flash-Cookies in den Griff zu bekommen.

Wichtig ist noch, dass im deutschen Raum mehr und mehr Anbieter darauf setzen, sich ihre Datenschutzkonformität durch ein TÜV-Zertifikat bestätigen zu lassen.

Was noch? Die Anbieter beginnen, sich mit dem Thema Multichannel-Analyse "out of the box" zu befassen. So dass man die (auch gewichtete) Zuteilung von Werbeprovisionen im Webanalysetool vornimmt, das ja gegenüber den von Eigeninteresse getriebenen Online-Marketing-Dienstleistern eine neutrale Instanz verkörpert. Da wird sich wohl auch in der nächsten Zeit einiges tun.