Mein Grundgedanke ist ja, dass die Welten von Web Analytics und Business Intelligence immer näher zusammen rücken. Durch leistungsfähige Rechnersysteme und billiges RAM wird es möglich, die erprobten Methoden der Business Intelligence auch auf die Datenmassen anzuwenden, die im Online-Geschäft anfallen.
Die WA-Hersteller reagieren auf diesen Trend, indem sie Features zum Standard machen, die noch vor wenigen Jahren kaum denkbar waren, wie zum Beispiel:
- adhoc-Segmentierung anhand frei definierbarer Segmente
- selbst definierte Kennzahlen anhand eines Formeleditors
- orthogonale Filterung (jedes Element mit jedem anderen)
Ich habe dieses Blog unter das Motto der Multichannel-Analyse gestellt. Hier klingt schon die Herausforderung an, Daten aus verschiedenen Quellen auf einen gemeinsamen Standard zu bringen. Man wird aber noch von einer recht hohen Integrität der einzelnen Datensätze ausgehen können. Ein Problem ist eher die Vollständigkeit der erhobenen Datensätzen, z. B. beim Javascript-("Pixel-")Tracking.
Anders sieht es aus, wenn man Legacy-Systeme aus Controlling, Warenwirtschaft oder CRM anbindet. Das wird aber in Zukunft immer interessanter. Man möchte die Webdaten gerne mit Umsatz-, Kosten- und Zielwerten anreichern. Oder man möchte im B2C-Bereich Daten aus Kundenbindungssystemen (Kundenkarte) einfließen lassen. Diese Daten sind oft in sich schon "schmutzig", zum Beispiel weil in alten Datensätzen eine unzureichende Plausibilitätskontrolle implementiert gewesen ist. Oder das Matching mit den Online-Daten gestaltet sich schwierig. Dann muss eine Heuristik gefunden werden, die mit möglichst geringer Fehlerquote ein hochwertiges Ergebnis liefert. Dabei soll der Import der Legacy-Daten auch noch möglichst automatisch und störungsfrei ablaufen.
Dies sind Fragestellungen, die für jeden Einzelfall erneut analysiert werden müssen. Ich denke, dass es in der Zukunft einiges zu tun gibt für Experten, die sich in den Bereichen Web Analytics und Business Intelligence gleichermaßen auskennen.