Freitag, 5. Februar 2010

Web Analytics und Business Intelligence

So, mal wieder herumgeschaut. Was brauchen wir in der nahen Zukunft?

Mein Grundgedanke ist ja, dass die Welten von Web Analytics und Business Intelligence immer näher zusammen rücken. Durch leistungsfähige Rechnersysteme und billiges RAM wird es möglich, die erprobten Methoden der Business Intelligence auch auf die Datenmassen anzuwenden, die im Online-Geschäft anfallen.

Die WA-Hersteller reagieren auf diesen Trend, indem sie Features zum Standard machen, die noch vor wenigen Jahren kaum denkbar waren, wie zum Beispiel:
  • adhoc-Segmentierung anhand frei definierbarer Segmente
  • selbst definierte Kennzahlen anhand eines Formeleditors
  • orthogonale Filterung (jedes Element mit jedem anderen)
Was wird als nächstes auf uns zukommen? Ich denke, ein großes Thema ist Datenmodellierung und Datenqualität.

Ich habe dieses Blog unter das Motto der Multichannel-Analyse gestellt. Hier klingt schon die Herausforderung an, Daten aus verschiedenen Quellen auf einen gemeinsamen Standard zu bringen. Man wird aber noch von einer recht hohen Integrität der einzelnen Datensätze ausgehen können. Ein Problem ist eher die Vollständigkeit der erhobenen Datensätzen, z. B. beim Javascript-("Pixel-")Tracking.

Anders sieht es aus, wenn man Legacy-Systeme aus Controlling, Warenwirtschaft oder CRM anbindet. Das wird aber in Zukunft immer interessanter. Man möchte die Webdaten gerne mit Umsatz-, Kosten- und Zielwerten anreichern. Oder man möchte im B2C-Bereich Daten aus Kundenbindungssystemen (Kundenkarte) einfließen lassen. Diese Daten sind oft in sich schon "schmutzig", zum Beispiel weil in alten Datensätzen eine unzureichende Plausibilitätskontrolle implementiert gewesen ist. Oder das Matching mit den Online-Daten gestaltet sich schwierig. Dann muss eine Heuristik gefunden werden, die mit möglichst geringer Fehlerquote ein hochwertiges Ergebnis liefert. Dabei soll der Import der Legacy-Daten auch noch möglichst automatisch und störungsfrei ablaufen.

Dies sind Fragestellungen, die für jeden Einzelfall erneut analysiert werden müssen. Ich denke, dass es in der Zukunft einiges zu tun gibt für Experten, die sich in den Bereichen Web Analytics und Business Intelligence gleichermaßen auskennen.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Web Analytics Wednesday in München

Gestern hatte die Web Analytics Association wieder einmal zum zwanglosen Branchentreffen geladen. Es fand diesmal in den Räumen der Firma namics in München statt.

Thomas Schmidt von Swiss Life referierte zunächst über die Ziele und Schwerpunkte seiner Tätigkeit, bei der es um den deutschen Internetauftritt von Swiss Life geht.

Anschließend hielt Frederika Bussmann von namics einen Vortrag über den letztes Jahr durchgeführten Relaunch von bahn.de - das Thema löste interessante Diskussionen aus, weil viele Teilnehmer schon selbst Erfahrungen mit der Bahn-Website gemacht haben. Der Schwerpunkt lag hier auf Usability und wie man sie im Projekt ständig überprüft. Hierzu dienen Expertengespräche, Userbefragungen und vor allem der Einsatz von Personas, die im Vergleich zu den früher üblichen Zielgruppen ein menschlicheres Gesicht haben. Die Persona vereinigt Funktion und Zielsetzungen, sie kann mehrere Ziele mit unterschiedlichem Gewicht verfolgen. Im ganzen ein ähnliches Modell wie die User Stories in der Agilen Entwicklung.

Es wird wohl demnächst wieder ein WAA-Treffen in München geben. Ich freue mich drauf.